Für eine Sensation, hatte Wacker-Trainer Enrico Ueberschär vor dem Spiel gesagt, müsse bei seiner Mannschaft alles passen und der Favorit die Dahlener unterschätzen. Beides trat nicht ein. Nordsachsenligist Wacker Dahlen unterlag am Sonntag dem Landesklasse-Vertreter SV Olbernhau vor 182 Zuschauern im Heidestadion deutlich mit 2:9 (1:4) und schied aus dem Sächsischen Fußball-Landespokals aus.
Uhlir schießt vier Tore für die Gäste
Am Ende fiel die Niederlage zu hoch aus, unverdient für die tapfer kämpfenden Wackeren, so die Meinung des Gästetrainers Steve Dieske, der den Gastgebern eine gute Leistung bescheinigte. Doch in den 90 Spielminuten wurde den Hausherren von den eine Klasse höher spielenden Gästen aus der Grenzstadt Olbernhau aufgezeigt, wie der Wind in der Landesklasse weht. Neun Tore bekamen die Heidestädter eingeschenkt, davon allein vier von Olbernhaus Neuzugang Jakub Uhlir, der in der Sommerpause verpflichtet worden war.
Auf Seiten der Gastgeber waren bis auf Abwehr-Titan Jan Kuchar alle Akteure fit. Kuchar hatte sich im freitäglichen Testspiel gegen den BC Hartha, man verlor mit 2:3, am Knöchel verletzt und konnte als Unterstützer lediglich auf der Bank Platz nehmen.
Doch bevor die Partie richtig los ging, gedachten beide Mannschaften dem kurz zuvor verstorbenen Sportfreund Rainer Kotte, welcher unzählige Stunden bei der Pflege der Sportanlage verbrachte und die Trainer der Bambini und F-Jugend-Mannschaften unterstützte.
Bereits nach zehn Minuten klingelte es dann das erste Mal im Gehäuse von Keeper Chris Föllner. Absender war Olbernhaus Uhlir, der zum 0:1 einnetzte. Nur sieben Minuten später gelang Marcus Winzer der Führungsausbau. Zum Unmut der Heimfans, denn ihrer Meinung nach ging vor dem ersten Treffer der Gäste ein Foulspiel Uhlirs an Anton Schreiber voraus, und beim Winzer-Treffer nutzte Uhlir zur Ballmitnahme die Hand.
Wacker wirkte nun etwas desorientiert, so dass Uhlir in der 18. Minute eiskalt auf 0:3 erhöhte. Wer dachte, das Spielgeschehen spielt sich von nun an nur noch in der Dahlener Hälfte ab, sah sich aber getäuscht. Für den Wachrüttler der Hausherren sorgten die Gäste in Person von Patrick Spartmann. Sein Rückpass sprang Olbernhaus Schlussmann Patrick Wilde über den Fuß und von dort ins eigene Tor. Es hieß nur noch 1:3 aus Wacker-Sicht.
Hausherren für Kampfgeist belohnt
Wacker kämpfte und drängte nun auf den Anschlusstreffer, kam mit zunehmender Spielzeit mehr und mehr in Richtung Gästetor, doch klare Einschussgelegenheiten kombinierten sich die Hausherren kaum heraus. Manuel Sensfuß stellte in der 35. Minute den alten Abstand wieder her, und so ging es mit einem 1:4 in die Kabine. Nach der Pause wollten es die Wackeren noch einmal wissen, verkürzten in der 57. Minute durch ein Tor von Florian Göbel erneut. Zehn Minuten später zeigten die Olbernhauer Gäste aber eindrucksvoll, was Flügelspiel heißt. Der kaum zu bremsende Uhlir erhöhte binnen zwei Minuten (67. und 69.) auf 2:6.
Föllner verhindert höhere Niederlage
Die Gäste wollten mehr, bei den Hausherren ließen nach einer guten Stunde die Kräfte merklich nach. Vor allem Wacker-Schlussmann Föllner war zu verdanken, dass das Ergebnis nicht noch höher ausfiel. Kurz vor dem Abpfiff konnte der Keeper jedoch nichts ausrichten, so dass sich zweimal Stephan Schäfer (85., 88.) und Tobias Herold (87.) auf Seiten der Gäste ebenfalls in die Torschützenliste eintrugen. Die Wackeren sollten mit ihrer Leistung dennoch zufrieden sein, hatte man dem Landesklassisten doch über längere Zeit ordentlich Paroli geboten, auch wenn das Ergebnis am Ende etwas Anderes aussagte. An die erhoffte Pokal-Sensation war aber nie ernsthaft zu denken.
Dahlen:Föllner, Damm, Burda, Fischer, Nelde, Möbius, Döring (85. Erdmann), Seidel, Schreiber (80. Schmidt), Göbel, Ch. Wahrig (64. T. Wahrig)
Olbernhau: Wilde, Siegert (64. Herold), Flade, Pascal Spartmann, Schuster, Patrick Spartmann, Preißler, Winzer (64. Müller), Uhlir (74. Meyer), Schäfer, Sensfuß. Tore: 0:1, 0:3, 2:5, 2:6 Uhlir (10., 18., 67., 69.), 0:2 Winzer (17.), 1:3 Pat. Spartmann (31., Eigentor), 1:4 Sensfuß (35.), 2:4 Göbel (57.), 2:7, 2:9 Schäfer (85., 88.), 2:8 Herold (87.).
Schiedsrichter: Alexander Thamke
Zuschauer: 182