Die sportliche Krise beim FSV Wacker Dahlen spitzt sich zu: Die Mannschaft verlor am Sonnabend 0:2 (0:1) bei Concordia Schenkenberg und kassierte damit im sechsten Saisonspiel der Nordsachsenliga die fünfte Niederlage.
Die Abwärtsspirale begann bereits in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit. Seit dem 2:1-Sieg gegen Absteiger Doberschütz-Mockrehna Anfang Mai gelang kein Dreifach-Erfolg mehr. Lediglich Unentschieden gegen den SV Zwochau, den SV Laussig und vor einigen Wochen gegen den FV Bad Düben stehen seither zu Buche. Ansonsten ging man mit leeren Händen vom Platz. Auch der neue
Trainer Axel Frank konnte bisher nur wenig bewegen.
Eine eklatant schlechte Chancenverwertung und zum Teil haarsträubende individuelle Fehler in der Defensive brachten und bringen die Heidestädter ein ums andere Mal auf die Verliererstraße. Gegen die Concorden aus Schenkenberg sollte eigentlich der lang ersehnte Dreier her, doch wieder einmal galt: außer Spesen nichts gewesen. Die Randleipziger, derzeit ebenfalls im unteren Tabellendrittel zu finden, kamen deutlich besser ins Spiel, überrannten die Gäste aus der Heidestadt förmlich und zwangen sie zu Fehlern. Einen Ballverlust im Mittelfeld nutzten die Hausherren nach einer Hereingabe und der anschließenden Direktabnahme bereits in der 5. Minute zur Führung durch Michael Reißig. Wacker zeigte sich geschockt, verunsichert und fand im Grunde auf dem Rasen nicht statt. Schenkenberg hingegen blieb bei seiner Marschroute und kombinierte Torchancen im Minutentakt heraus, ohne jedoch weiteres Zählbares verbuchen zu können.
Erst Mitte der ersten Halbzeit tauchte Florian Göbel im Schenkenberger Strafraum zentral vor Keeper Marcus Henning auf, doch anstatt direkt abzuschließen, umkurvte er seinen Gegenspieler und legte sich den Ball auf den schwächeren linken Fuß. So konnte Henning parieren, aber das hätte der Ausgleich sein können, ja sein müssen.
Erneut schlich sich der Schlendrian in der Dahlener Hintermannschaft ein. Philipp Döring leistete sich einen Patzer, den Franz Posdzich aber nicht nutzen konnte. Sein Schuss strich am Gehäuse von Wacker-Torhüter Felix Schneeweiß vorbei. Eine ähnliche Situation gab es dann auf der anderen Seite. Der Abschluss von Peter Schmidt zischte nur um Zentimeter am langen Pfosten vorbei ins Toraus.
Wacker-Coach Axel Frank stellte in der zweiten Hälfte um und die Heidestädter Gäste kamen etwas besser ins Spiel. Schenkenberg beschränkte sich nun größtenteils auf Konter, die mehrmals gut inszeniert wurden. Wacker rannte zwar an, doch wie so oft haperte es im gegnerischen Strafraum: kein Torriecher, fehlende Kaltschnäuzigkeit, mangelnde Präzision. Dazu kam noch Pech, als Kai Fischer Mitte der zweiten Halbzeit den Ball am herauslaufenden Keeper vorbei legte und anschließend von diesem umgerannt wurde. Eigentlich eine klare Notbremse, die aber vom Schiedsrichtergespann als nicht so schlimm abgetan wurde.
In der 80. Minute konnten sich die Dahlener bei Felix Schneeweiß bedanken, der einen Schuss aus dem Dreiangel fischte. Nur vier Minuten später war es dann so weit: Die Hausherren machten den Sack zu. Fritz Schönbrodt tankte sich durch und schloss in die lange Ecke zum 2:0 ab. Wacker steckte nicht auf, wollte noch einmal herankommen und hatte durch Christian Seidel in der Schlussminute die Gelegenheit zum Anschlusstreffer. Sein Schuss konnte jedoch von Schenkenbergs Schlussmann Marcus Henning zur Ecke gelenkt werden.
Am Ende stand ein verdienter Sieg der Concorden, mit dem sie ihren Vorsprung zu den Abstiegsplätzen auf sechs Punkte vergrößern konnten. Für die Heidestädter aber wird die Luft im Tabellenkeller immer dünner. Ein Punkt, 5:21 Treffer, eine Tordifferenz von minus 16 und damit Tabellenplatz 13 sind eindeutig zu wenig. Hier muss schnellstens ein Erfolgserlebnis her. Vielleicht gelingt dieses schon am Samstag beim Pokalspiel in Terpitz.
Wacker: Schneeweiß; Pelzer, Schmidt, Damm, Ziechner, Fischer, Nelde, Döring, Wilhelm, Seidel, Göbel (81. Wahrig).
Tore: 1 :0 Reißig (5.), 2:0 Schönbrodt (84.).
Schiedsrichter: Jonas Seifert.
Zuschauer: 99.