FSV Wacker Dahlen – SC Hartenfels Torgau 2:1 (1:1)
Bis China hörte man sie purzeln. Die Rede ist von den Steinen, welche am vergangenen Wochenende von den Herzen der Dahlener Fußballer fielen, denn nach umkämpften 90 Spielminuten gingen sie als Sieger vom Platz.
Der erste Dreier war eingefahren und das gegen eine Mannschaft, welche von sich aus zu Beginn der Spielzeit das Saisonziel Aufstieg in den Mund nahm. Ideenlos agierten die Schützlinge von Trainer Jens Dehnert zu Beginn der Partie und versuchten ihren Toptorjäger Steven Hache, welcher vor dem Spiel durch den Spielausschussvorsitzenden Volkmar Beier als Torschützenkönig der vergangenen Saison geehrt wurde, mit langen Bällen ins Spiel zu bringen. Hier hatte jedoch einer etwas dagegen. Jungspund Max Ziechner bekam vor dem Spiel von Dahlens Trainer Axel Frank eben diese Aufgabe, den schnellen Hache aus dem Spiel zu nehmen. Diese Aufgabe meisterte er großartig, avancierte somit zum Man of the Match, wie man neudeutsch so schön sagt. Und so dauerte es bis zur 15. Spielminute, doch da lag die Kugel im Gehäuse von Wackers Schlussmann Felix Schneeweiß. Einen Freistoß aus dem Halbfeld unterschätzte Lukas Wilhelm an der Strafraumkante, sodass der Ball über Mann und Maus zu Nick Bornmann gelangte. Dieser traf mit einem satten Schuss und brachte den Gast in Führung. Die Hausherren schüttelten sich kurz und kamen durch ihr diszipliniertes Stellungsspiel und schnell nach vorn getragene Angriffe nur fünf Minuten nach der Gästeführung zum verdienten Ausgleich. Mustergültig bediente Timmy Weber den startenden Christian Bohne Seidel auf der Außenbahn, welcher nach innen zog und den in der Mitte mitgelaufenen Kai Fischer sah. Dieser hatte dann keine Probleme das Runde ins Eckige zu drücken und so war der alte Spielstand wiederhergestellt. Erneut nur fünf Minuten später die nächste Chance für die Hausherren. Der Torschrei lag bei den 150 Zuschauern bereits auf den Lippen, doch Philipp Damm’s Schuss aus der Drehung ging knapp drüber. Hier wäre mehr Gefühl besser gewesen, denn Torgaus Schlussmann Florian Krost war zu weit aus dem Tor geeilt und hätte bei einem Lupfer keine Chance mehr gehabt. Bis zur Pause passierte nichts mehr, sodass es unentschieden zum Tee ging. Während sich die Mannschaften in den Kabinen auf die zweiten 45 Minuten einschworen, sorgte Nele Müller für großen Jubel bei den Wackeren, denn sie zog bei der Auslosung des Viertelfinales des TZ-Bärenpokals das vermeintliche Wunschlos. Mitte November heißt der Gegner im Heidestadion nun SV Naundorf, welcher derzeit auf dem letzten Tabellenplatz der Nordsachsenliga-Tabelle rangiert.
Fussball wurde dann auch wieder gespielt. Torgau sichtlich angefressen, weil Goalgetter Hache nicht wirklich zum Zuge kam, agierte nun kombinationssicherer und erspielte sich die Chancen. Keine zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff und einem gut nach vorn getragenen Gästeangriff blieb die Pfeife von Schiedsrichterin Liesa Malina stumm. Ein Torgauer lag im Strafraum, forderte einen Foulelfmeter. Das Spiel ging weiter und erneut rückte das Schiedsrichtergespann zum Unmut der Gäste in den Mittelpunkt. Wieder ein Angriff der Torgauer, dieses Mal über außen, doch nun war es eine Abseitsentscheidung, welche Gästetrainer Jens Dehnert auf die Palme brachte. Auf der anderen Seite setzte Kai Fischer einen aus dem Halbfeld getretenen Freistoß nur knapp über das Krost-Gehäuse. Erneut Torgau in der Vorwärtsbewegung, erneut Abseits, erneut kein Tor. Die Gäste nun am Drücker, nutzten die sich bietenden Chancen jedoch nicht. Wacker schwamm in der Hintermannschaft. Ein Klärungsversuch von Philipp Damm zentral im Strafraum ging nach hinten los und klatschte an die Querlatte des Schneeweiß-Gehäuses. Den Abpraller spielte Patrick Möbius mit dem Kopf mutig in die Arme des liegenden Wackerhüters zurück. Weiter ging es. Doch wer die Chancen vorne nicht rein macht, bekommt sie hinten. Und so war es dann auch. Einen der wenigen Entlastungsangriffe der Hausherren konnte Florian Krost im Gästetor noch entschärfen, den anschließenden Nachschuss von Timmy Weber hielt ein Torgauer noch auf der Linie, doch das energische Nachsetzen von Philipp Damm sorgte bei Christian Windrath für Nervosität. Dieser beförderte den Ball direkt ins eigene Tor und brachte die Hausherren damit in Führung. In der Folgezeit versuchte es Torgau weiter und kam einige Male noch zu Chancen, welche jedoch am Tor vorbei gingen. Die Hausherren beschränkten sich weiterhin auf schnelle Konter, welche jedoch kläglich auf Grund individueller Fehler vergeben wurden. Der Unmut auf Grund der vergebenen Chancen und der zwei Abseitsentscheidungen gegen die Gäste entlud sich dann noch in einer Tätlichkeit von David Schrinner, welcher seinem Gegenspieler Florian Göbel bei einem Einwurf den Ball mit Absicht an den Kopf warf und folgerichtig einen Platzverweis kassierte.
Dahlen: Schneeweiß, Ziechner, Möbius, Wilhelm, Damm, Schmidt, Seidel, Döring, Fischer, Nelde (ab 90. To. Weber), Ti. Weber (ab 76. Göbel)
Tore: 0:1 Bornmann (14.), 1:1 Fischer (20.), 2:1 Windrath (76./ET)
Schiedsrichter: Liesa Malina
Zuschauer: 150