Im Gegensatz zum Wetter, welches sich am Pfingstsamstag beim Gastauftritt des Tabellenführers von seiner besten Seite zeigte, lief bei den heimischen Wacker-Kickern im letzten Nachholspiel gar nichts zusammen. Mangelnde Einstellung bei einigen Spielern, gepaart mit der Überforderung auf Grund der Spielstärke des Gegners, machten es den Gästen an diesem Samstag leicht. Nach der vierten Niederlage in Folge, welche sich lediglich 33 Zuschauer gönnten, scheint bei den Fußballern aus der Heidestadt die Luft raus zu sein.
Stark ersatzgeschwächt gingen die Heidestädter in die Partie. Mit Enrico Döring und Max Ziechner durften von Beginn an zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft bzw. A-Jugend aufs Spielfeld. Beide machten ihre Sache im Gegensatz zu manch anderem Spieler der Hausherren gut. Direkt mit dem Anpfiff begannen die Gäste aus Radefeld mit einem Pressing tief in der Dahlener Hälfte und drängten die Hausherren in die Defensive. Wacker wirkte hilflos, kam hinten kaum heraus und versuchte es meist mit langen Bällen auf die Außenspieler Ziechner und Damm, doch der Rest der Mannschaft vergaß das Nachrücken und ließ die Spieler, welche den Ball am Fuß hatten gänzlich allein. Es dauerte bis zur 19. Spielminute, bis es das erste Mal im Föllner-Gehäuse einschlug. Einen gutgetimten Ball verwertete Martin Höschel nach einem Abwehrfehler der Dahlener Hintermannschaft zur umjubelten Gästeführung. Wacker nun kurzzeitig im Taumeln, kassierte in den nächsten 10 Spielminuten gar die Gegentreffer zwei und drei. Eine auf den kurzen Pfosten getretene Ecke wurde auf den zweiten Pfosten verlängert, an dem sich Sebastian Hintzsch in Stellung gebracht hatte. Florian Göbel sah hier im eins gegen eins nicht gut aus, sodass Hintzsch den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Beim dritten Treffer gelang es Florian Seidel nicht, den Ball zu klären, sodass dieser von David Böhme unter Kontrolle gebracht werden konnte und dieser mit etwas Glück das Dahlener Tor traf. Wackers Schlussmann Chris Föllner hatte die Finger noch am Spielgerät. Radefeld schaltete nun einen Gang zurück, blieb in der Offensive aber stets gefährlich. Mit einem 0:3 Pausenrückstand aus Sicht der Hausherren ging es in die Kabine.
Unmittelbar mit dem Anstoß zur zweiten Spielhälfte stockte den heimischen Zuschauern der Atem. Radefeld hatte mit dem Anstoß die nächste hundertprozentige Chance, doch Wacker-Schlussmann Föllner verhinderte den Treffer. Die Gäste weiterhin mit schnellen Angriffen, bei denen man die einstudierten Pass- und Laufwege sehen konnte, bei den Hausherren versuchte man hingegen die Niederlage nicht noch höher ausfallen zu lassen. Die Hintermannschaft der Hausherren konnte einem an diesem Tag leidtun. Erneut überstand diese die ersten zwanzig Spielminuten ehe der Gast den nächsten Treffer erzielte. Martin Müller konnte sich nach einem Schnittstellenpass und dem anschließenden direkten Duell gegen Föllner ebenfalls in die Torschützenliste eintragen lassen. Von Wacker war in der Offensive weiterhin nichts zu sehen. Bis zur 84. Spielminute dauerte es, ehe die Hausherren die ihre erste und auch einzige Torchance verzeichnen konnte. Nach einem von Ricardo Burda gut getretenen Freistoß aus dem Halbfeld tauchte Patrick Möbius im Strafraum der Gäste auf, scheiterte mit seinem Kopfball aber am glänzend reagierenden Radefelder-Schlussmann Patrick Pfefferkorn. Mit dem direkten schnell nach vorn gespielten Konter machten die Gäste den Sack mit dem zweiten Treffer von Martin Höschel zu und führen die Tabelle nun bereits mit neun Punkten Vorsprung an. Wacker hingegen rangiert weiterhin auf dem siebenten Tabellenplatz.
Dahlen: Föllner, Kuchar (ab 80. Fischer), Schmidt, Damm, Burda, Nelde, Döring (ab 62. Däbritz), Ziechner, Seidel, Möbius, Göbel
Radefeld: Pfefferkorn, Albert, Stapel, Höschel, A. Müller, Böhme (ab 65. Lüers), Hirsch, Hintzsch, Neidhold, Sippel, M. Müller
Tore: 0:1, 0:5 M. Höschel (19., 88.) 0:2 Hintzsch (25.), 0:3 Böhme (27.), 0:4 M. Müller (65.)
Schiedsrichter: Torsten Fleck
Zuschauer: 33